Kleists widersprüchliche Frauenfiguren

Mein Thema: Widerspruechliche Weiblichkeiten im Werk von Heinrich von Kleist.

Abstract:
Kleist hat an seine Braut Wilhelmine von Zenge Briefe geschrieben, in denen er Frauen auf die Rolle als Ehefrauen reduziert, waehrend er fuer Maenner eine Rolle in der politischen Gemeinschaft vorsieht. In seinen literarischen Werken hingegen hat Kleist eine Reihe von außergewoehnlichen Frauenfiguren geschaffen: gewalttaetige Frauen; Frauen, die Mut, Eigenstaendigkeit und Handlungsfaehigkeit demonstrieren; Frauen, die gegen die herrschende Sexualmoral verstoßen. Mein Vortrag fragt, wie Kleists Brautbriefe zu seinem Werk passen: Hat Kleist seine konventionellen Vorstellungen aufgegeben? Gibt es Verbindungen zwischen seinen Darstellungen von Weiblichkeit zu den Diskursen seiner Zeit? Gibt es, entgegen dem ersten Augenschein, Gemeinsamkeiten zwischen Kleists Weiblichkeitsvorstellungen in seinen Briefen und seinem Werk?

Ich freue mich sehr darauf, mit der Cheltenhamer Gesellschaft ueber Kleist zu diskutieren. Wenn einige sich vorbereiten wollen: Ich werde besonders ueber die Erzaehlungen ‘Das Erdbeben in Chili’ und ‘Die Marquise von O..’ sowie die Tragoedie ‘Penthesilea’ reden.

Online-Vortrag bei der Deutschen Gesellschaft für Sprache und Kultur Cheltenham, 21. Mai 2021 um 19:30, Ricarda Schmidt, Professor Emerita, Department of Modern Languages and Cultures, University of Exeter